Von was träume ich? Wo bin ich Durchschnitt, wo gut, wo der Beste? Das sind Frage, die mir geprägt durch verschiedene Ereignisse der letzten Wochen, durch den Kopf gehen. Gerade in jungen Jahren habe ich oft davon geträumt, in bestimmten Bereichen zu den Besten zu gehören! Gesehen zu werden, wichtig, mächtig und anerkannt zu sein.
Ein banales Beispiel: das Music Video Rise up hat mich davon träumen lassen, irgendwann auch diese scheinbar mit Leichtigkeit ausgeführten Tricks zu schaffen und im Rope Skipping zu den Profis zu gehören. Ich habe wochenlang geübt (Was wohl die Überwachungskamera des Strassenverkehrsamt Winterthurs immer noch beweist) und Fortschritte gemacht, aber es dann irgendwann nicht mehr weiterverfolgt, habe aufgegeben. Ich kann nun Springseilen – aber gehöre nicht zu den Besten.
Oder dann ein Beispiel aus meinem Beruf. Schon früh in meiner Lehre wurde zu meinem Traum: Ich möchte derjenige Software-Entwickler sein, der vor dem schwarzen Bildschirm sitzt mit den grünen Buchstaben, hinter mir eine Gruppe Entscheidungsträger, die verzweifelt darauf warten, dass ich mit meiner Codezeile die Welt vor dem Untergang rette. Nun, ich bin tatsächlich Entwickler geworden und hatte tatsächlich dankbare Projektleiter neben mir, die mich beim Code schreiben beobachtet haben. Aber ich gehörte nicht zu den Besten. Nun arbeite ich als IT Projektleiter mit meinen Software-Entwickler Kollegen zusammen und bewundere sie als ‹Helden› darin, wie sie Kunden mit Ihren Fähigkeiten überzeugen.
Auch ich hatte und habe also dieses Streben, zu den Besten zu gehören, der Beste zu sein. Gut ist scheinbar nicht gut genug. Ich bin aber je länger je mehr davon überzeugt, dass ‹der Beste› eine Frage der Perspektive ist. Ich glaube, dass jeder mit seinem individuellen Talent in einem bestimmten Bereich eben dieser ‹Beste› ist. Vielleicht bin ich nicht der beste Projektleiter, dafür aber der beste Teamplayer im Hintergrund. Vielleicht bist du nicht der beste sichtbare Redner auf der Bühne, dafür aber der kreativste Kopf alleine in deinem Hobbyraum. Vielleicht bist du nicht der beste Entwickler, der als MVP gewürdigt wird, sondern hast das grösste Herz für Randständige in unserer Gesellschaft. Jeder von uns ist einzigartig und wertvoll und kann in einem ganz bestimmten Bereich aus dem vollen Schöpfen und der Beste sein!
Und dann gibt es noch diese vielen anderen Bereiche, in denen wir eben vielleicht nur gut sind, aber gerne besser wären. Und auch hier ist mir ein Licht aufgegangen und zwar durch das Kapitel 10 im Buch von Maxwell. Er schreibt darin sinngemäss. «We want the result of someone (for example to be famous), but do we really want all the effort it took him to get there?». Wie wahr. Bin ich in Bezug auf meine Träume wirklich bereit, auch die viele Arbeit und Einzelschritte, die dafür notwendig sind, auf mich zu nehmen um zu wachsen?
Im Moment fehlen mir gerade die grossen Träume. Dafür ist mir aber der nachfolgende Satz, übrigens ebenfalls aus dem Buch von Maxwell, wichtig und präsent geworden: «To grow we must embrace change and learn to become comfortable being uncomfortable». Was wirklich zählt ist nicht Status, sondern Wachstum!
Von was träumst du?
Kommentare
Marc Rufer
AuthorWow, erneut ein echt toller Beitrag! Sehr inspirierend.
Für mich gehörst du zu den Besten im Bereich Teamplay, Enabling, Caring – und ist es nicht das, was am Ende wirklich zählt?
Michael Lutz
AuthorDanke ❤️